Gute Rinder...
Alle die, die sich schon mal in einer der Rinderdisziplinen versucht haben, kennen die Problematiken sowohl für Kurse als auch für Turniere Rinder zu bekommen, die nicht zu wild, aber auch nicht zu wenig Respekt haben. Wir haben in den letzten Jahren unzählige Veranstaltungen mit Rindern besucht und können die Enttäuschungen der Reiter nachvollziehen, wenn es um die Qualität der Rinder geht.
Daher beherbergen wir auf unserer Reitanlage permanent zwei Rinderherden zum Training von Reiter und Pferd.
Seit 2013 verfügen wir über eine feste Zwergzebuherde, die sich im täglichen Training als auch in Wochenendkursen gut arbeiten lässt, da Zebus nicht die Scheu verlieren, wie es bei den Hausrindern der Fall ist. Die Herde besteht aus schnellen als auch aus und ruhigen Rindern.
Die dynamischen, flinken Rinder sind von Natur aus sehr scheu und bewahren somit den Respekt vor dem Pferd für sehr lange Zeit. Dadurch eignen sie sich gut für das Training am Rind, die Ausbildung von jungen Pferden oder Pferden, die neu an diese Reitweise herangeführt werden.
Auch Rinder entwickeln sich und somit gibt es in der Herde auch „Spezialisten“. Es gibt einzelne Rinder, mit denen lässt sich das „Boxing“ oder „Down the fence“ in angemessenem Tempo trainieren und es gibt auch eher etwas langsamere Tiere, mit denen man das Zirkeln üben kann.
In der Regel stellen sich die Tiere aber individuell auf das Pferd ein. Bei einem selbstbewussten Pferd, dass viel Druck macht, fliegen die Zebus gerade zu durch die Halle und bei einem ruhigen Pferd schauen sie auch schon einmal erwartungsvoll zurück, als wollten sie sagen „Na, komm doch endlich!“.
Die kleinen „Wildrinder“ stammen ursprünglich aus Sri Lanka, sind Robustrinder, erreichen eine Widerristhöhe von 0,80m – max. 1,20 m und haben ein sehr geringes Körpergewicht von im Durchschnitt 150 kg bis 250 kg. Bullen können ein Gewicht von 350 kg bis 400 kg erreichen.
Zwergzebus haben einen sehr starken Orientierungs- und Geruchssinn, ein starkes Zugehörigkeitsgefühl und einen sehr stark ausgeprägten Schutzinstinkt, die Herde hält zusammen. Auch ihre hohe Intelligenz unterscheidet sie stark von anderen Rindern.
Artgerecht halten wir unsere Zwergzebu-Herde ganzjährig in einem Offenstall mit direktem Auslauf auf einen großen Paddock.
Da sich Zwergzebus ideal zur Extensivhaltung und zur Landschaftspflege eignen, setzen wir die Rinder auch zur Pflege unserer Pferdeweiden ein.
Limousin-Rinder sind die gebräuchlichsten Rinder bei Westernpferdesportveranstaltungen. Um die Pferde auch an diese Rasse zu gewöhnen, halten wir zusätzlich zu den Zwerzebus permanent eine Herde von 8-10 Limousin-Rindern auf der Reitanlage.
Da Limousins nach mehrmaligem Training die Scheu vor Pferden verlieren, werden diese Rinder turnusmäßig getauscht. Somit stehen bei uns immer frische Rinder für das Training zur Verfügung.
Bei der Rinderarbeit haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, den Reitern zu demonstrieren, was für ein hervorragender Ausgleich die Arbeit am Rind für ein Pferd ist und wie sich die Teambindung zwischen Reiter und Pferd festigt kann.
Zusätzlich zeigt die Rinderarbeit geradlinig Reiterfehler sowie Problematiken in der Rittigkeit und der Durchlässigkeit des Pferdes an, welche auch im Training für andere Disziplinen zu Schwierigkeiten führen können.
Primär legen wir aber sehr viel Wert auf eine ruhige und korrekte Ausbildung von Pferd und Reiter, können aber mit unseren flinken Zebus auch Dynamik und Wendigkeit der Pferde trainieren.